„Mit großer Sorge sehen wir die Nachfrageentwicklung im ersten Quartal 2023. Die Order insgesamt zeigen einen nominalen Rückgang um 6 %, real um 17 %. Dabei sind die Aufträge im Wohnungsbau seit einem halben Jahr quasi abgerissen. Von Januar bis März haben wir hier nominal ein Auftragsvolumen von 27 % zum Vorjahr verloren, das ist real ein Rückgang um mehr als ein Drittel (-36 %). Auch bei den Baugenehmigungen gibt es keine Entwarnung für die Auftragslage in den kommenden Monaten. Im ersten Quartal wurden knapp 24.000 Wohnungsgenehmigungen weniger beantragt“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, zu den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe im März.
...„Wir haben seit einem halben Jahr vom Auftragsbestand gezehrt, jetzt fehlen die Anschlussaufträge. Vor dem Hintergrund des politischen Zieles, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu errichten, haben die Bauunternehmen massiv neue Arbeitsplätze geschaffen. Jetzt droht ihnen Unterauslastung, Kurzarbeit und im schlimmsten Fall Beschäftigungsabbau. Wir brauchen deswegen schnell Investitionsimpulse, um die Beschäftigten in der Baubranche zu halten und den Wohnungsbedarf zu decken.
Nach der fast vollständigen Streichung der Neubauförderung im letzten Jahr spüren wir zunehmend die negativen Folgen dieser falschen Entscheidung. Bauwillige verlieren den Mut, stornieren die Aufträge. Die Bundesregierung muss nun dringend und massiv umstellen. Ohne eine deutlichere Zinsstützung, etwa durch die KfW, und dem zumindest temporären Aussetzen der überzogenen energetischen Anforderungen wird sich die Krise auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen“, macht Pakleppa abschließend deutlich.
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zu den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten erreichten die Umsätze im ersten Quartal rund 21 Milliarden Euro, nominal ein Plus von 6 %, real ein Rückgang um 8 %. Stützend wirkte dabei der Wirtschaftsbau, der nominal um 12 % zulegen konnte. Der Wohnungsbau verfehlte den Vorjahresumsatz um nominal ca. 1 %, die Umsätze im öffentlichen Bau legten um 3 % zu. Die Umsatzentwicklung bleibt preisgetrieben. Die Materialpreise halten ein historisch hohes Niveau und geben den Druck auf die Baupreise weiter.
Quelle: ZDB; Bildquelle: pixabay
Vor rund 100 Mitgliedsunternehmen und Gästen hat die Mitgliederversammlung des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e. V. heute vor einer Woche in Nürnberg stattgefunden. Eine Jahreshauptversammlung im Zeichen einer wirtschaftlichen Krisensituation, die die Bau- und Rohstoffbranche besonders hart trifft – und damit auch Wohlstand gefährdet.
...In seiner Rede machte Präsident Georg Fetzer deutlich, dass das Maß an nicht mehr nachvollziehbaren politischen, aber auch ideologischen Entwicklungen voll ist. „Immer nur Dagegen und nicht bereit zu sein, sich die Argumente der anderen Seite anzuhören, bremst Innovation aus und schadet der Wirtschaft“, so Fetzer.
Kostensteigerungen für Bauleistungen, Material und Finanzierung machen es vor allem dem privaten Häuslebauer fast unmöglich, sich den Traum vom Eigenheim auf absehbare Zeit zu erfüllen. Das sind Teuerungen infolge von weiter steigenden bürokratischen Auflagen. Insbesondere in den hinzukommenden Berichtspflichten zu Nachhaltigkeitskriterien und Taxonomie steuern ihr Übriges dazu. Die wirtschaftlichen Rahmendaten der kommenden zwei Jahre zeigen, dass der Baubereich seine Rolle als Motor des Wirtschaftswachstums einbüßt und den übrigen Bereichen hinterherläuft. Der leichten Erholung des Bruttoinlandsproduktes in diesem und im nächsten Jahr steht ein Rückgang der Bauinvestitionen gegenüber. „30 % Einbruch bei Baugenehmigungen, 15 % Stornierungen bei Bauverträgen – dieser Absturz ist auch hausgemacht“, so der Präsident weiter.
Einen umfangreichen Bericht zur Mitgliederversammlung lesen Sie in der Ausgabe 5 der GP GesteinsPerspektiven. Diese erscheint am 15. August 2023.
Quelle: BIV; Bildquelle: tne
Eine jüngst veröffentlichte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass die Versorgung in Deutschland auch mit Sand und Kies in den nächsten 25 bis 50 Jahren „klar gefährdet“ ist. Die aufwendige Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zieht ein eindeutiges Fazit: „Zur Vermeidung von Engpässen gibt es daher auch keinen Spielraum für einen Rückgang der Abbaumengen heimischer Rohstoffe. Darüber hinaus bedarf es deutlich intensiverer Anstrengungen zur Reduktion des Bedarfs an Primarohstoffen.“ Das umfangreiche Werk belegt damit die inhaltlichen Positionen der Initiative „zukunft niederrhein“: Klarer kann man den Kiesaustiegsphantasien in Region und Land keine Absage erteilen. „Die unabhängige Studie liefert auf über 300 Seiten vor allem das, was die Kiesgegnerschaft in ihren Behauptungen und Forderungen immer schuldig bleibt: fundierte Zahlen, Daten und Fakten in allen Bereichen“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.
...Die Untersuchung der Wirtschaftsexperten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum und der RWTH Aachen macht auch klare Aussagen zur Kreislaufwirtschaft. Demnach kann Recyclingmaterial die Rohstoffe Sand und Kies auch in Jahrzehnten nicht ersetzen, sondern muss die Versorgung dringend ergänzen, um nicht in Engpässe zu geraten. Laut Studie „ist es für das Vermeiden von Versorgungsengpässen in jedem Fall erforderlich, dass inländische Abbaumengen über die nächsten 25+ Jahre entsprechend des ansteigenden Trends aus den vergangenen sieben Jahren weiter zunehmen. Gleiches gilt für die Entwicklung der Nachfrageseite. Hier bedarf es bei (fast) allen Rohstoffgruppen zusätzlicher und verstärkter Anstrengungen hin zu einer Rohstoffwende.“ Dabei berücksichtigt die Untersuchung sämtliche Maßnahmen zur Rohstoffeinsparung: erhöhten Einsatz von Recyclingmaterial, Erhöhung von Gebäudesanierungsraten, Verringerung des Straßennetzausbaus, Erhöhung des Anteils an Mehrfamilienhäusern und materialeffizientes Bauen.
Außerdem enthält die beeindruckende Studie auch eine klare Botschaft an die Export-Kritiker in der Kiesgegnerschaft. Demnach ist es entscheidend für die deutschen Klimaschutzambitionen, dass wir vorhandene Rohstoffe international zur Verfügung stellen und diese Bereitschaft nicht nur von anderen Ländern verlangen: „Der Abbau dieser heimischen Rohstoffe kann daher die Grundlage dafür sein, dass Deutschland seine Versorgung mit Rohstoffen für den Klimaschutz sicherstellt, die es selbst nicht hat.“
Für zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen kann die aktuelle Veröffentlichung der Bundesregierung nicht wichtig genug eingeschätzt werden: „Es geht um die Zukunft unseres Industrielandes und den Wohlstand künftigerer Generationen. Deshalb sollte die Studie zur Pflichtlektüre für alle werden, die sich an der Kies-Diskussion am Niederrhein und in NRW beteiligen wollen.“
Quelle: zukunft niederrhein; Bildquelle: pixabay
Die künftige Geschäftsführende Präsidentin des Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) ist Anja Siegesmund (Foto). Die Mitgliederversammlung des Verbandes wählte die 46-jährige Politikwissenschaftlerin und ehemalige Umweltministerin aus Thüringen einstimmig bei zwei Enthaltungen am Mittag bei ihrer Mitgliederversammlung in Berlin.
...Siegesmund wird damit die Nachfolge des langjährigen BDE-Präsidenten Peter Kurth antreten. Der 63-jährige Jurist und frühere Alba-Vorstand leitet seit 2008 den BDE und übernahm im Jahr 2009 die Aufgabe eines Geschäftsführenden Präsidenten, der die Funktionen des hauptamtlich tätigen Hauptgeschäftsführers und eines ehrenamtlichen Präsidenten vereint. Siegesmund wird ihr neues Amt aufgrund der thüringischen Karenzzeitregelung am 1. Juni 2024 antreten. Sie wird die erste Frau im Amt der Präsidentin und die erste Ostdeutsche an der Spitze des Bundesverbands sein.
Siegesmund erklärt zu ihrer Wahl: „Ich danke den Mitgliedern des BDE für das Vertrauen. Auf den Start meiner Arbeit als Präsidentin des Verbandes freue ich mich sehr. Ich werde auf Bewährtes aufbauen und Neues anstoßen. Besonders Peter Kurth möchte ich ausdrücklich danken, denn er hat Großes geleistet und den BDE zu einem Rohstoffverband entwickelt. Meine Aufgabe sehe ich nun darin, im Schulterschluss mit Bundes- und Europaebene die Kreislaufwirtschaft als das zentrale Klima- und Rohstoffthema stark zu machen. Wir brauchen eine umfassende Transformation der Produktionsprozesse, weg vom linearen, hin zum zirkulären Denken und Lenken. Nur mit einer konsequenten Kreislaufwirtschaft können wir es schaffen, die Auswirkungen der Klimakrise und die zunehmende Knappheit der Ressourcen zu beherrschen und zugleich die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Ich freue mich darauf, mit den BDE -Mitgliedsunternehmen am Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft zu arbeiten. Genau hier, im Maschinenraum der Kreislaufwirtschaft, kann ich meine Erfahrungen einbringen und die erfolgreiche Arbeit des Verbandes strategisch weiterentwickeln.“
Der Wahl Siegesmunds war eine Kandidatenauswahl vorausgegangen, mit der eine Findungskommission aus dem Präsidium des BDE betraut war. Das Auswahlverfahren wurde Ende April dieses Jahres abgeschlossen. Anschließend schlugen Vorstand und Präsidium des BDE Anja Siegesmund einstimmig der Mitgliederversammlung zur Wahl vor.
Auch eine Nachwahl stand an. Dabei wählten die Teilnehmer der Mitgliederversammlung die beiden Kandidaten Gloria Schönmackers (Schönmackers Umweltdienste GmbH & Co KG) und Guido Adomßent (Veolia Umweltdienste GmbH) in den Vorstand des BDE.
Quelle: BDE; Bildquelle: Wikipedia/Alupus
Das geht aus einer aktuellen Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH hervor. Verpackungen mit Trennhinweis werden demach nachweislich häufiger richtig entsorgt als solche ohne das Symbol. Ein weiteres Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten wünscht sich herstellerübergreifend einheitliche Trennhinweise für die richtige Abfalltrennung, wie sie der Verein Inverkehrbringern von Verpackungen kostenlos anbietet. Die leicht verständlichen Symbole zeigen Verbraucherinnen und Verbrauchern auf einen Blick, wie eine Verpackung richtig zu entsorgen ist. Ziel ist es, richtige Abfalltrennung zu fördern, um möglichst viele Wertstoffe im Kreislauf zu halten.
...Verpackungen zum Beispiel für Lebensmittel, Kosmetik oder Putz-, Wasch- und Reinigungsmittel sind vielfältig in Form und Material. Dabei ist nicht immer erkennbar, wie die jeweilige Verpackung nach Gebrauch richtig entsorgt wird. Ein Problem, denn durch die falsche Entsorgung dieser Verpackungen gehen dem Kreislauf viele Wertstoffe verloren.
Die aktuelle Online-Befragung der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag des Trennhinweis e.V. macht deutlich: Sind Verpackungen mit dem Trennhinweis des Trennhinweis e.V. gekennzeichnet, verbessert sich das Trennverhalten der Verbrauchenden bereits nach erster Betrachtung.
Um die Auswirkungen der Trennhinweise auf das Trennverhalten zu ermitteln, wurden den Befragten beispielhaft drei unterschiedliche Verpackungen bzw. Verpackungsbestandteile jeweils mit (Experimentalgruppe) und ohne Trennhinweis (Kontrollgruppe) gezeigt und gefragt, wie sie diese entsorgen würden.
Mit Kronkorken, einer Steingutflasche für Getränke und einem leeren Lippenstift wurden bewusst Verpackungen gewählt, die erfahrungsgemäß eher Probleme bei der richtigen Abfalltrennung bereiten. Im Ergebnis zeigt sich bei allen drei Verpackungen, dass mehr Befragte diese Verpackungen korrekt entsorgen, wenn sie mit dem Trennhinweis gekennzeichnet sind.
So würden nur fünf Prozent der Befragten eine leere Steingutflasche ohne Trennhinweis in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack werfen. Ist die Steingutflasche jedoch mit dem Symbol für richtige Abfalltrennung gekennzeichnet, verbessert sich der Wert um 40 Prozentpunkte auf 45 %. Das Ergebnis wird durch die anderen Verpackungsbeispiele bestätigt: Lippenstiftverpackungen (+ 24 %) und Kronkorken (+ zehn %) werden mit Trennhinweis ebenfalls häufiger korrekt entsorgt.
Eine weitere Herausforderung ist die Trennung und Entsorgung von Verpackungen aus unterschiedlichen Materialien, die bei einer vollständig korrekten Entsorgung in verschiedene Abfallbehältnisse gehören. Auch hier verdeutlicht die Befragung am Beispiel einer Nudelverpackung aus Kunststoff mit Papieretikett, dass die Trennhinweise des Trennhinweis e.V. hinsichtlich der richtigen Entsorgung der Einzelteile effektiv Hilfestellung leisten. Mit zunehmendem Informationsgehalt der Trennhinweise verbessert sich auch das Trennverhalten: Ein zusätzlich zum beschrifteten Symbol angebotenes Erklärvideo über Mülltrennung erhöht den positiven Wert zudem.
Aus diesem Grund bietet der Trennhinweis e.V. zu den Symbolen zur richtigen Mülltrennung Inverkehrbringern auch QR-Codes an, die zusätzlich auf die Verpackungen gedruckt werden können. Durch Scannen des QR-Codes gelangt man zu kurzen Informationsvideos über Mülltrennung. Diese zeigen nicht nur, wohin die einzelnen Verpackungsbestandteile entsorgt werden müssen, sondern auch auf welche Weise.
Symbole zur richtigen Abfalltrennung auf Verpackungen sollen schnell wiederzuerkennen und einfach zu verstehen sein – aus diesem Grund wünschen sich 85 % einheitliche Trennhinweise auf Verpackungen. Weniger als zehn Prozent dagegen befürworten in diesem Punkt Alleingänge von Herstellern. Unternehmen wie die Drogeriemarktkette Müller, Stylex, Grünländer oder Netto Marken-Discount nutzen bereits das kostenlose Angebot.
Quelle: bvse; Bildquelle: pixabay
Beschleunigung und Augenmaß im Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten im Straßenbau fordert der Arbeitskreis Straße/Brücke der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB). „Wir wollen uns gerade als mittelständische Bauwirtschaft den Nachhaltigkeitsthemen stellen, hierbei müssen allerdings echte Hebel identifiziert werden, die auch einen Mehrwert erzeugen“, erklärte der stellvertretende Präsident des Verbandes RA Jürgen Faupel (Foto) auf der Frühjahrstagung des Arbeitskreises in Frankfurt/Sulzbach.
...Gleichzeitig dürften Auftraggeber und Auftragnehmer nicht bei der Umsetzung überfordert werden. Die Unternehmen müssten sich auf das Bauen konzentrieren können und dürften nicht durch Bürokratie „erschlagen“ werden. Der Verband fordert von der Bundesregierung eine Erhöhung der Schlagzahl im Fernstraßenbau und Verbesserungen bei öffentlichen Ausschreibungen. Bessere Leistungsbeschreibungen und gezieltere Vergaben Über 70 Vertreterinnen und Vertreter deutscher Straßenbauunternehmen berieten sich im Rahmen der Frühjahrstagung des Arbeitskreises Straße/Brücke der BVMB in Sulzbach über aktuelle Themen und Herausforderungen für die Branche.
Eines der Themen, die den Fachunternehmen unter den Nägeln brennen, ist die schleppende Modernisierung von Autobahnbrücken. „Für eine intakte Infrastruktur in Deutschland sind funktionierende und belastbare Brücken unerlässlich“, betont Faupel. Damit der Bund sein gesetztes Ziel, ab 2026 rund 400 Brücken pro Jahr zu modernisieren, auch erreiche, müsse die Ausschreibungstätigkeit noch deutlich zunehmen. „Damit die Bauunternehmen ihre Kapazitäten gezielt ausbauen und planen können, braucht es eine vernünftige Vergabevorschau, die auch mit Blick auf den Wettbewerb Vorteile für den Auftraggeber hätte: 2023 müssten im Schnitt 1,5 Ausschreibungen pro Arbeitstag vergeben werden, um im Plan zu bleiben“, ergänzt Daniel Jonas, Abteilungsleiter des Verbandes für den Bereich Straßen-, Tief- und Ingenieurbau.
Mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte im Bauvertrag und den inzwischen an verschiedenen Stellen zu beobachtenden Aktionismus kritisiert Faupel die aktuelle Vergabepraxis: „Konkrete Vorgaben in der Leistungsbeschreibung sind hier ein geeigneter Weg. Auch Wertungskriterien können ein Hebel sein, diese müssen allerdings eindeutig und messbar sein – ein Beispiel dafür wäre die Bauzeit.“ Durch die Reduzierung von Staus könnte ein großer Anteil an CO2 eingespart werden. „Klar sein muss allerdings auch, dass es Nachhaltigkeit nicht zum „Nulltarif“ geben wird. Hier wird die Frage aufkommen, ob Auftraggeber eine mögliche Verteuerung der Angebote um möglicherweise fünf bis zehn Prozent akzeptieren werden“, erklärt Faupel. Zusätzlich zu den stark angestiegenen Baukosten würden dadurch die verfügbaren Investitionsmittel noch weiter verringert und im Ergebnis könne weniger gebaut werden.
Auch mit der erforderlichen Einhaltung des neuen Arbeitsplatzgrenzwertes im Asphaltstraßenbau ab dem Jahr 2025 stehen die im Straßenbau tätigen Unternehmen vor großen Herausforderungen. Als wesentliche expositionsmindernde Instrumente wurden im Walzasphalt Absauganlagen an Straßenfertigern sowie der Einsatz temperaturabgesenkter Asphalte ausgemacht. „Die geplante Aufnahme temperaturabgesenkter Asphalte ins Regelwerk ist ein wichtiger Schritt in Richtung Arbeitsschutz der Beschäftigten und ebenfalls in Richtung Nachhaltigkeit, den wir begrüßen“, so Jonas. Als weitere große Herausforderung für die Straßenbauunternehmen ebenso wie für die öffentlichen Auftraggeber sieht der BVMB-Arbeitskreis, dass Building Information Modeling (BIM) ab 2025 den Regelprozess im Bereich der Bundesfernstraßen darstellen soll. „Wir erwarten in Kürze eine große Welle an BIM-Projekten unterschiedlicher Art und Größenordnung. Hieran sollten sich die Unternehmen wenn möglich beteiligen. Darüber hinaus ist die Auftraggeberseite mit Blick auf die Digitalisierung gefordert, die hierzu erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen – unsere Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht!“, fasst Jonas zusammen.
Quelle: BVMB e.V.
… bleiben Sie auf dem Laufenden und lesen Sie unseren wöchentlich aktualisierten STV-News-Channel mit den aktuellsten und informativsten Branchenmeldungen!
Anmeldung zum STV-News-Channel
Sie möchten den STV-News-Channel jeden Donnerstag mit brandaktuellen Meldungen zugeschickt bekommen?
Das STV-News-Channel-Archiv
In unserem STV-News-Channel-Archiv können Sie alle Meldungen der Vorwoche noch einmal nachlesen:
Ihr „STV-News-Channel“
Im Rahmen der „STV-Online-Offensive“ des Stein-Verlages erhalten Sie wöchentlich für die Branche wichtige Ad-hoc-Meldungen und Nachrichten. Der „STV-News-Channel“ informiert Sie im Stile eines Nachrichtenkanals kurz und knapp, schnell und kompetent über Aktuelles aus der mineralischen Baustoff-, Asphalt- und Recycling-Industrie.
Außerdem werden Sie mit unseren etablierten Fachzeitschriften Gesteins-Perspektiven, recycling aktiv und asphalt – wie gewohnt – kompetent und umfassend informiert. Diese sind auch in unserem Zeitschriften-Web-Kiosk als E-Paper verfügbar.