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Zeppelin-Cat: Nachhaltige Instandsetzung für den 966K XE

Wer Baumaschinen professionell instand setzen lässt und somit auch älteren Geräten eine Chance für ein weiteres Maschinenleben gibt, verbraucht weniger Rohstoffe sowie Energie und erzeugt weniger Emissionen. Ein weiterer angenehmer Begleiteffekt: Man schont den Geldbeutel, wenn mit der Überholung eine Baumaschine in einen neuwertigen Zustand versetzt wird, ohne Abstriche bei der Leistung machen zu müssen.

Das alles war auch der Antrieb für die Schwenk Sand & Kies Nord GmbH & Co. KG und ihren Betrieb in Schlagsdorf/Guben, einen Cat Radlader 966K XE in die Hände des Zeppelin Service der Niederlassung Cottbus zu geben. 21.824 Betriebsstunden hatte die Baumaschine von 2014 bis 2022 absolviert – und das hatte Spuren hinterlassen. Unausweichlich nach dieser Zeit waren die typischen Abnutzungserscheinungen. Weil eine lange Nutzungsdauer der Schlüssel für hohe Produktivität ist, wollte auch das Management der Schwenk Sand & Kies Nord Sicherheit darüber haben, wie zuverlässig ihr Arbeitsgerät nach der kompletten Überholung funktioniert. Schließlich wird ein weiteres Maschinenleben mit 15.000 bis 20.000 Betriebsstunden anvisiert. Bevor die Zeppelin Servicetechniker in der Werkstatt Cottbus Hand an den Radlader anlegten, musste geklärt werden, ob sich die Maschine angesichts ihrer hohen Betriebsstunden für eine vollumfängliche Überholung eignet. Denn bei dem Cat 966K XE handelt es sich um das erste Radlader-Modell, welches das Rebuild-Programm in Europa durchlaufen hatte. „Die besondere Anforderung, einen Radlader einer solchen Instandsetzung zu unterziehen, besteht darin, dass das Gerät aus viel mehr beweglichen Komponenten besteht als beispielsweise ein Muldenkipper. Hinzu kam noch im Fall des Cat 966K XE die Aufarbeitung von deformierten Verkleidungsteilen und Komponenten“, erklärt Zeppelin Serviceleiter Oliver Kutscher.

Dies erforderte, den Maschinenzustand so exakt wie möglich zu erfassen. So wurden die Maschinenhistorie sowie Ölanalysen konsultiert, um den Verschleißzustand zu bestimmen. Nötig waren ein fein abgestimmtes Vorgehen und eine Planung aller erforderlichen Arbeitsschritte während der Aufbereitung, die mit dem Kunden besprochen wurden. Entsprechende Vorlaufzeiten ergaben sich auch aufgrund der aktuell längeren Lieferzeiten, welche die Mitarbeiter für die Überholung einkalkulieren mussten. Rebuilds zählen inzwischen zum festen Bestandteil des Zeppelin Servicegeschäfts. „Unsere Servicetechniker sind durch die vielen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten sehr versierte und routinierte Schrauber. Wenn erfahrene Kollegen, die ihr Handwerk verstehen, und junge Facharbeiter sowie Auszubildende Hand in Hand zusammen-arbeiten, wird ein Rebuild auch immer zu einem besonderen Lerneffekt für den Nachwuchs, weil sie tief in die Technik einer Maschine einsteigen und die Zusammenhänge von Mechanik, Hydraulik, Elektronik und Elektrik verstehen“, so Oliver Kutscher. Dass eine Instandsetzung immer auch echtes Teamwork und eine enge Zusammenarbeit bedeutet, zeigt sich außerdem daran, wie viele Fachbereiche, Abteilungen und Mitarbeiter bei Zeppelin involviert waren. Support gab es seitens Servicevertrieb und STS (Service-Technik-Schulung). Um die Motor- und XE-Getriebe-Instandsetzung kümmerte sich die Niederlassung Frankenthal. Die Hydraulikspezialisierung in Bremen wurde bei der Instandsetzung der Hydraulikpumpen mit ins Boot geholt. Weil das Hubgerüst aufbereitet werden musste, arbeiteten dieses die Servicekollegen der Niederlassung Berlin-Schenkendorf auf. Und die 2.990 Millimeter breite Performanceschaufel Klasse zwölf knöpfte sich wiederum der Lieferant Resch-Ka-Tec vor. Was die weitere Ausstattung in puncto Komfort und Sicherheitsfeatures betraf, sollte die Baumaschine noch ein Upgrade erhalten. So bekam die Kabine einen neuen Fahrersitz, analog der M-Serie, mit aktiver Sitzklimatisierung. Das Radio wurde auf DAB umgerüstet. Zudem wurden LED-Scheinwerfer inklusive Fahrlicht verbaut. Ein auf Breitbandfrequenz basierender Rückfahralarm wurde installiert. Ein 360-Grad-Kamerasystem trägt außerdem zu einem höheren Sicherheitsstandard bei. Nachgerüstet haben die Zeppelin Mitarbeiter darüber hinaus eine Zentralschmieranlage sowie eine Waage samt Drucker und Telematik, um die Wiegedaten gleich zu erfassen. Das alles kam noch obendrauf, denn um die Vorgaben für ein zertifiziertes Rebuild zu erfüllen, werden bis zu 7.000 Teile ausgetauscht und zugleich elementare technische Neuerungen umgesetzt, die in der Zwischenzeit Eingang in die Serie gefunden haben. Schraube für Schraube, Kabel für Kabel, Schalter für Schalter: Das sind nur die kleinen Bauteile, die im Zuge der Operation Rebuild von den Monteuren ausgewechselt werden. Die großen Komponenten betreffen den kompletten Motorblock, die Getriebe und die Achsen.

Um sicherzustellen, dass Kunden ein neuwertiges Gerät erhalten, werden bis zu 350 Tests und Inspektionen durchgeführt. Zu guter Letzt gibt es eine neue Seriennummer, die für eine gründliche Überholung steht und dafür, dass die überholte Maschine den Cat Standards entspricht und auch hält, was Zeppelin dem Kunden Schwenk versprochen hat: Nach nunmehr einem halben Jahr Kiesgrubenbetrieb wurden 700 Betriebsstunden ohne Probleme von dem Cat 966K XE erfolgreich absolviert.

www.zeppelin-cat.de

Foto: Zeppelin

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