Für eine konsequente Wiederverwertung mineralischer Rohstoffe und eine umfassende Kreislaufwirtschaft hat sich der Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium, Dr. Andre Baumann MdL, bei seinem Informationsbesuch im Kieswerk Kohler in Engen-Welschingen ausgesprochen. Zusammen mit der Landtagsabgeordneten Saskia Frank MdL (beide Bündnis 90 / Die Grünen) informierte er sich über die dortige Boden- und Recyclingwaschanlage. Sie gilt als eine der modernsten in Deutschland. Die Kieswerk Kohler GmbH als auch die Betonwerk Kohler GmbH gehören seit Beginn des Jahres 2025 zur Storz-Unternehmensgruppe aus Tuttlingen.
„Recycling von Kies muss zur neuen Normalität werden“ sagte Baumann mit Blick auf die in dem Werk anfallenden und zu reinigenden Bodenmassen. „Diesen Materialien sieht man nicht an, dass sie schon einmal verwendet worden sind. Sie tragen mit Ihrer großartigen Waschanlage zu einer neuen zirkulären Wirtschaft bei, die wir als Land Baden-Württemberg voranbringen wollen.“ Der Staatssekretär ließ sich zusammen mit seiner Landtagskollegin und Abgeordneten für den Wahlkreis Singen, Saskia Frank, die Wiederaufbereitungsanlage für Boden und Recyclingbaustoffe im Einzelnen erklären und vorführen.
„Diese Boden- und Recyclingwaschanlage passt bestens in die Nachhaltigkeitsstrategie unserer Unternehmensgruppe“, erklärte Susanne Gräfin Kesselstatt, Geschäftsführende Gesellschafterin der Storz-Gruppe. Sie sprach von einem „Leuchtturmprojekt beim Umwelt- und Ressourcenschutz“. Auch mineralische Rohstoffe seien endlich, und man sehe sich als großes mittelständisches Unternehmen der Baubranche verpflichtet, neue Wege der Ressourcenschonung zu entwickeln und zu gehen. „Uns ist es wichtig, Transparenz zu schaffen und zu kommunizieren, was wir hier machen!“
Christian Rebmann, Geschäftsführer von Storz Baustoffe, stellte die Anlage im Detail vor. Sie kann Bodenmaterial waschen, von möglichen Schadstoffen befreien und in einzelne Bestandteile trennen und sortieren. „Am Ende dieses Prozesses gewinnen wir Sande und Kiese in verschiedensten Korngrößen, also beste Produkte, die unbelastet sind und wieder zum Bau eingesetzt werden können“, erklärte der Ingenieur.
Zusätzlich sei die Waschanlage mit einer sogenannten Kammerfilterpresse ausgerüstet, in welcher die anfallenden Schlämme vom Wasser befreit würden. Die Bewirtschaftung und Sicherung von Schlammweihern, so wie sie bislang üblich sind, entfalle auf diese Weise. Der in dieser Presse anfallende Filterkuchen sei später je nach Zusammensetzung zu deponieren oder als eigener Rohstoff nutzbar. Dies alles geschehe in einem geschlossenen und sicheren Wasserkreislauf, betonte Rebmann. Er verwies auf die Bedeutung dieser Anlage für die erheblichen Bodenmassen, wie sie beispielsweise beim Straßen- und Tunnelbau an der B33 am Bodensee anfallen. Dieses Material gehöre hochwertig aufbereitet und genutzt.
Dem stimmte Saskia Frank zu, die neben ihrem Abgeordnetenmandat im baden-württembergischen Landtag weiterhin Mitglied des Kreistages des Landkreises Konstanz ist. Sie zeigte sich beeindruckt von der in der Engener Anlage praktizierten Kreislaufwirtschaft.
Umwelt-Staatssekretär Baumann: „Wir müssen unsere Rohstoffe wieder als Bodenschätze begreifen. Dazu gehört auch, bislang noch vorhandene politische und technische Widerstände zu überwinden, um geschlossene Recycling-Kreisläufe zu ermöglichen. Dies alles jedoch ohne Rabatte bei Genehmigungsverfahren - Grundwasserschutz muss auf jeden Fall gewährleistet sein. Doch vor diesem Hintergrund leistet STORZ hier Pionierarbeit. Mineralische Rohstoffe wird man nämlich auch in Zukunft benötigen. Brücken oder Windräder baut man schließlich nicht aus Holz.“
An dem Besuch im Kieswerk Kohler nahmen auch Engens Stadtbaumeister Matthias Distler und Tilo Herbster, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes Konstanz, teil.
Foto: Storz