Männer fahren mit einem Tieflader auf die Baustelle. Unter dem Vorwand, dass das Fahrzeug gewartet werden muss, laden sie einen 20-t-Bagger auf und fahren damit auf und davon. Als den Verantwortlichen der Klau am Bau auffällt, ist der 250.000 Euro teure Bagger längst außer Landes. Die Geschichte, die sich jüngst auf einer bayerischen Großbaustelle zugetragen hat, ist keine Seltenheit. Acht von zehn Baustellenverantwortlichen erleben mindestens einmal im Jahr einen größeren Diebstahl. Immense wirtschaftliche Schäden inkludieren Verzögerungen, viel Ärger und steigende Kosten.
Eine wirksame Antwort auf Klau am Bau und Vandalismus liefert die Künstliche Intelligenz (KI). Das fränkische IT-Unternehmen Compu-House ist spezialisiert auf vernetzte Lösungen, Mobilfunk- und Überwachungstechnik. In enger Zusammenarbeit mit Experten der Baubranche hat das Unternehmen ein KI-gestütztes Video-Überwachungssystem entwickelt, das hilft, Baustellen und andere kritische Infrastruktur zu kontrollieren sowie im Akutfall Täter zweifelsfrei zu identifizieren und den Tathergang zu belegen. „Sec-Watch“ heißt die smarte Lösung. Die Basis bildet ein mobiler Tower mit einer Masthöhe von bis zu 9 m, der mit modernster Bildgebungstechnologie ausgestattet ist. Bis zu vier Analysekameras ermöglichen eine 360°-Überwachung des gesamten Areals – bei Tag und Nacht.
Die Detektionsreichweite der hochauflösenden Kameras erreicht tagsüber mindestens 400 m; nachts liegt sie dank Infrarot bei mindestens 200 m. Die Cutting-Edge-Kamera-Technologie ermöglicht eine automatische Täterverfolgung und liefert dabei kristallklare Bilder. Diese werden in Echtzeit an jeden beliebigen Standort gesendet und können von dort – remote – kontrolliert werden. Auch mit dem menschlichen Auge schwer einsehbare Blickwinkel können problemlos angesteuert und ganz nah angezoomt werden. Dem Datenschutz wird dabei Rechnung getragen: Die automatische Gesichtserkennung verpixelt die Gesichter von Mitarbeitenden. Nach Arbeitsschluss identifiziert die Kamera nicht autorisierte Personen auf der Baustelle und verfolgt deren Bewegungsprofil automatisch.
Der Tower wird wahlweise über LTE oder 5G-Mobilfunk direkt mit einer Sicherheitsleitstelle verbunden. Bei akutem Tathergang werden dann, entsprechend eines vordefinierten Interventionsplans, Sicherheitsdienst bzw. Polizei alarmiert.
Der „Sec-Watch“ funktioniert dank moderner Hochleistungsakkus auch bei Stromausfall bis zu 27 h zuverlässig. Alternativ kann der Videoturm mit einer Brennstoffzelle und Solarpanels ausgerüstet werden. Der „Sec-Watch SunAutark“ ist ideal geeignet zur nachhaltigen und vom Netz unabhängigen Überwachung z.B. von Solar- und Windparks sowie im Leerstand.
Ein Novum auf dem Markt ist die Zusatzausstattung des Towers mit einer mobilen Erste-Hilfe-Box, der „Sec-Watch Fiembox“. Die begehbare, raumgroße Box beinhaltet alle nötigen Erste-Hilfe-Utensilien wie Defibrillator, Verbandsmaterial, Feuerlöscher, Bulletkamera oder Ölbindemittel und kann mit Wlan ausgestattet werden. Hochleistungskameras beobachten jederzeit das Geschehen im Innenraum.
Foto: Compu-House