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Meiller: Flott mit Schrott

Mit knapp 100 Lkw übernimmt die Emsdettener Lohmann-Gruppe erfolgreich Recycling- und Entsorgungsdienstleistungen im Nordwesten der Republik und vertraut dabei ausschließlich der Meiller-Technik.

Wenn Dragos Fusache mit seinem Absetzkipper pünktlich wie bestellt um die Ecke biegt, kann die Belegschaft des Ibbenbürener Stahlbaubetriebes die Produktion nahtlos fortführen. Der Kraftfahrer der Lohmann Recycling & Entsorgung GmbH bringt leere Absetzcontainer für die Entsorgung der im Produktionsprozess anfallenden Eisenspäne. Gleichzeitig nimmt der 31-Jährige bis an den Rand gefüllte Spänebehälter mit 10 m3 Fassungsvermögen auf, um sie auf dem Lohmann-Betriebshof in Emsdetten abzukippen und der Weiterverarbeitung zuzuführen. Eine wichtige Tätigkeit, wenn die Fertigung beim Kunden nicht ins Stocken geraten und der begrenzte Lagerplatz nicht vermüllen soll. Für diese Aufgabe ist der erst ein Jahr alte Arocs 1846 mit dem Meiller-Absetzkipper AK12 bestückt. Täglich erledigen sie während der 7 bis 9 Stopps auf insgesamt bis zu 350 km zuverlässig ihren Dienst – oft sogar mit Anhänger für weitere Absetzmulden. Um sein Tagessoll zu schaffen, muss es schnell gehen. Besonders der lastabhängige Eilgang des AK12 beschleunigt Absetzen und Abkippen. Eine feine Sache ist auch die Funkfernsteuerung i.s.a.r.-control, die Fusache nicht mehr missen möchte. „Damit ist das Absetzgerät leicht zu bedienen und ich kann meinen Standort jederzeit frei wählen. Besser geht es nicht“, sagt der Lohmann-Fahrer. Dass es anfänglich Probleme mit einem defekten Akkuladegerät im Fahrerhaus gab – geschenkt. Die Meiller Vertragswerkstatt Fiege tec in Greven hat schnell einen Austausch vorgenommen. Inzwischen sind Zweiachser, Absetzgerät und Fernbedienung ein eingespieltes Team.

Mit den Meiller-Produkten kommt auch Oliver Aupke bestens zurecht. Der 51-Jährige ist seit 24 Jahren bei Lohmann und hat gerade erst seinen neuen Gliederzug, bestehend aus Actros 2548 mit Abrollkipper und Behältertransportanhänger übernommen. Mit dem 40-Tonner fährt der gelernte Kfz-Mechaniker regelmäßig Stahlschrott in 40 m3 Abrollcontainern vom hauseigenen Wertstoffhof in den Hafen von Osnabrück oder ins Stahlwerk nach Lingen. Zwei weitere Kollegen mit ähnlich ausgerüsteten Lkw-Zügen unterstützen ihn mit gleichen Umläufen. Mindestens drei Touren am Tag sind auf den 50 bis 60 km langen Strecken machbar. Doch auch hier ist Zeit Geld. Ohne Wartezeit gelingt das Entleeren der Schrottbehälter im Osnabrücker Hafen. Hier erwartet ihn ein riesiger Lagerplatz für Altmetall, das später per Schiff und Bahn abtransportiert wird. Binnen 20 Minuten sind die 20 t Stahlschrott von Motorwagen und Anhänger entladen, manchmal geht’s noch schneller.

Das Umsetzen der Container gelingt dank langjähriger Erfahrung und zweier Rückfahrkameras für Hakenlifter und Rollen besonders einfach und zielsicher. Ein Übriges trägt die solide Meiller-Hydraulikanlage zum sanften und gleichmäßigen Aufziehen und Abrollen der Behälter bei. Ob leer oder voll – der bewährte RS21 Abrollkipper verhindert ruckartige Bewegung. „Dank motorseitigem Nebenabtrieb kann ich heute das Hakengerät bedienen und gleichzeitig den Lkw rollen lassen“, schwärmt Aupke. Zudem sei die Technik sehr zuverlässig und die Bedienung vom Fahrerplatz aus bequem und simpel. Fix ist der letzte Container wieder verschlossen. Das 20 ha große Firmenareal der Lohmann-Gruppe in Emsdetten ist sukzessiv gewachsen. Inzwischen kann das Familienunternehmen auf eine 75-jährige Tradition zurückblicken und befindet sich mit seinen rund 200 Mitarbeitern in den Händen von drei Generationen. Die Gründer Anna und Rudolph Lohmann sind noch immer im Unternehmen tätig. Zusammen leiten sie den Familienbetrieb mit Sohn Johannes und Enkel Johannes Junior gemeinschaftlich. Seit 1992 fungiert das Unternehmen als GmbH und stützt sich auf die drei Standbeine Metallrecycling, Containerdienst und Elektroschrott-Recycling. Zu letzterem gehört das Tochterunternehmen Enviprotect am gleichen Standort, das in einer der modernsten Anlagen Europas Kühlgeräte recycelt. Alle anfallenden Transportaufgaben erledigt ein Fuhrpark, der in den letzten 30 Jahren von 10 auf heute knapp 100 Lkw plus Anhänger angewachsen ist. Hinzu kommen noch rund 8.000 Container unterschiedlicher Bauart und Größe. Den Abfall von Kommunen, Industrie- und Gewerbekunden transportieren größtenteils Abroller und Absetzer, die zu 100 Prozent über einen Aufbau von Meiller verfügen. „Aufgrund der hohen Qualität, der Langlebigkeit und des perfekten Bedienkonzepts bleiben wir dem Aufbauhersteller treu“, argumentiert Johannes Lohmann Junior, der im Unternehmen den Vertrieb verantwortet.

Grund genug, bei den Münchenern auch wieder Behältertransportanhänger (BTA) zu bestellen. Als einer der ersten Firmen hat Lohmann drei von den neuen BTA MG18-ZL für Abrollbehälter bis 7 m Länge bekommen und weitere fünf in der Pipeline. Mit vierfach pneumatischer Containerverriegelung und steckbaren Behälteranschlägen eignet er sich für den schnellen Wechsel verschiedener Abrollcontainer. Wartung und Service von Lkw, Anhänger und Aufbauten übernimmt meistens die eigene Werkstatt. Nur wenn Not am Mann und die Kapazität bei Lohmann ausgereizt ist, kommen Vertragswerkstätten ins Spiel. Für einen logistisch reibungslosen Ablauf sorgen ferner Betriebstankstelle und Waschplatz auf dem Hof. Das macht es den insgesamt 130 Fahrern im Unternehmen leicht, ihre Technik in Schuss zu halten. Motiviert werden sie bereits beim Bestellprozess der Fahrzeuge, den sie durch individuelle Wünsche aktiv mitgestalten dürfen.

www.meiller.com

Foto: Meiller

Redaktion: Sylvie Felgueiras, Helmut Strauß

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