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IMG Sachsen-Anhalt: Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft

Novelis hat am sachsen-anhaltischen Standort in Nachterstedt bislang rund 300 Millionen US-Dollar in das Aluminium-Recycling investiert.

„Von unseren Recycling-Anlagen in Nord- und Südamerika, in Asien und Europa ist die in Sachsen-Anhalt aktuell die größte und technologisch fortschrittlichste der Welt“, so Werksleiter Marc Mathiot. Jährlich spart das Recyclingwerk etwa 3,7 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen im Vergleich zur Erzeugung von Primäraluminium. Novelis beliefert wichtige Kunden in der Automobilbranche. In mehr als 225 verschiedenen Fahrzeugmodellen von weltweit führenden Automobilherstellern steckt Novelis-Aluminium.

Noch arbeitet das Projekt der „Solar Materials“ in einer Versuchsanlage. Drei Gründer haben eine Technologie entwickelt, mit der sie Solaranlagen nahezu komplett recyceln. In thermomechanischen Prozessen lassen sich neben dem hochwertigen Solarglas und Aluminium insbesondere Silizium und das wertvolle Silber zurückgewinnen – Rohstoffe, die bisher oft einfach verlorengehen. Vor kurzem sicherte sich das Magdeburger Startup die Folge-Finanzierung. Neben der erneuten Unterstützung durch die bmp Ventures kann das Trio auch mit zwei europäischen Investoren rechnen. Mit dem Geld baut es jetzt die erste vollautomatisierte Linie, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll, um künftig etwa 150.000 Solarmodule im Jahr zu recyceln.

Die APK AG mit inzwischen 220 Beschäftigten hat eine Recyclingtechnologie entwickelt, um Kunststoff in der Kreislaufwirtschaft zu halten. Das Unternehmen ist das erste, das auf industriellem Niveau sortenreine Rezyklate aus Kunststoffverbunden produziert. Das Vertrauen der Investoren ist groß: In einer kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde hat sich die 2008 in Merseburg gegründete APK AG 130 Millionen Euro gesichert. Mit dem eingeworbenen Kapital will das Unternehmen auf Basis seines innovativen Newcycling®-Verfahrens jetzt weltweit wachsen.

Im Norden Sachsen-Anhalts wächst derweil der Industrie- und Gewerbepark Altmark (IGPA) als Bioenergiestandort im Grünen. Jüngst wurde er von Wirtschaftsminister Sven Schulze als einer der Zukunftsorte im Land ausgezeichnet. Der kanadische Konzern Mercer International Group eröffnete 2004 hier eines der modernsten Zellstoffwerke der Welt. Die rund 600 Beschäftigten produzieren heute jährlich bis zu 740.000 Tonnen Zellstoff. Aus den Reststoffen der Produktion wird eine moderne Bioraffinerie gespeist. Schon jetzt betreibt Mercer im IGPA Deutschlands größtes Kraftwerk für Biomasse mit 148 Megawatt Leistung. Und die Entwicklung auf dem Areal ist noch lange nicht am Ende: Mehr als 220 Hektar freie Fläche stehen noch für Ansiedlungen bereit, darunter mit fast 60 Hektar eine der größten zusammenhängenden Gewerbeflächen Mitteldeutschlands.

Für die Vernetzung der Akteure der Kreislaufwirtschaft sorgt ein Softwareentwickler aus Halle (Saale). Die Lubey GmbH hat die visionäre Idee eines unabhängigen und transparenten Online-Marktplatzes für Abfälle realisiert, eine digitale Plattform, die Verkäufer und Verwerter von Abfällen zusammenbringt und per E-Auktion für eine rechtsichere Vergabe sorgt.

www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Foto: IMG Sachsen-Anhalt mbH

Redaktion: Helmut Strauß

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