Die Zeppelin-Abteilung STS fertigt mit 3D-Druck-Bauteile für Cat-Baumaschinen an. Zu diesen Teilen aus additiver Fertigung zählen Musterbeispiele für Werkzeuge, kleine Halterungen für Hydraulikzylinder an kompakten Radladern und dergleichen mehr. Für manches Bauteil oder ein bestimmtes Werkzeug für Wartungsarbeiten an Baumaschinen wirft die Abteilung Service-Technik-Schulung einen ihrer beiden Drucker an. Im Einsatz sind ein FDM-Drucker für kleine und mittelgroße Teile sowie ein SLS-Drucker für komplexe Kleinteile.
„Wir fertigen Werkzeuge für unsere Niederlassungen an, falls es schnell und kostengünstig gehen muss“, erklärt Dr. Hubert Mariutti, Leiter der Abteilung Service-Technik-Schulung (STS). Es können etwa Werkzeuge sein, die zum Einmessen eines Kettenbaggers verwendet werden. Mittlerweile sind auch besondere Werkzeugschlüssel entstanden. Selbst für Schulungszwecke der eigenen Auszubildenen im Service wurden bspw. Planetengetriebe hergestellt. „Für Kleinteile bekommen wir dann als Händler die nötigen Druckdaten von Caterpillar“, sagt Dr. Mariutti. Auch besondere Kundenwünsche können realisiert werden, wenn bestimmte Bauteile den Umgang mit den Cat-Maschinen erleichtern.
Was gemeinhin mit dem Schlagwort 3D-Druck bezeichnet wird, lässt sich mit dem Aufbringen verschiedener Schichten erklären. Deren Auftrag erfolgt computergesteuert. Als Werkstoffe der additiven Fertigung dienen Filamente, die wie ein Draht aufgerollt in verschiedenen Werkstoffeigenschaften verfügbar und auch auf Wunsch miteinander kombiniert werden können. Unter Filamenten versteht man thermoplastische Kunststoffe, die teilweise auch feinste Carbon- oder Glasfasern enthalten können. Sie werden abhängig vom Werkstoff auf 200 bis 300°C erhitzt, damit dann der schichtweise Aufbau beginnen kann, der dann aushärten muss. Filamente müssen entsprechende Eigenschaften und Anforderungen erfüllen. Konkret müssen sie hitzebeständig und stabil sein, aber gleichzeitig auch noch durch Schleifen nachbearbeitet werden können.
Was für den 3D-Druck spricht, ist der Faktor Zeit. In der Regel läuft der Drucker über Nacht oder das entsprechende Teil wird von der Abteilung STS über das Wochenende ausgedruckt. Erst entwickelt Martin Hirsch, Instruktor von STS, mithilfe einer CAD-Software ein Bauteil, dann wird es gedruckt. „Nur wenn es alle Anforderungen erfüllt, geht es in Serie. Mit dem 3D-Druck können wir nicht nur beim Materialverbrauch, sondern auch bei der Produktionszeit, insbesondere für einen langwierigen Engineering-Prozess, sparen“, erklärt Dr. Mariutti die Vorteile.
Foto: Zeppelin, Michael Namberger